18. September 2014 – Als erfolgreich bezeichnet Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) die Zwischenbilanz für den Feldversuch mit Riesenlastern. Alles Andere wäre ohnehin eine Überraschung, nachdem das Ministerium mit allen Mitteln den Testlauf durchgesetzt hat. Einige Fakten in Sachen Verkehrssicherheit werden ignoriert.
„Beim Thema Verkehrssicherheit enthält der frisch veröffentlichte Bericht der Bundesanstalt für Straßenwesen einigen Sprengstoff“, meint die Allianz pro Schiene. „Der Bericht der BASt bestätigt die Sorgen der Bevölkerung in puncto Verkehrssicherheit. Obwohl nur die Fahrten von 37 Riesen-Lkw ausgewertet wurden, sind im Laufe der ersten Testphase schon mehrere Unfälle passiert, einer sogar auf einer ortsnahen Kreuzung außerhalb der erlaubten Routen“, urteilt Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene nach der Lektüre des 130 Seiten dicken Papiers. Minister Dobrindt beurteilt den Einsatz dagegen als „sicher und unauffällig“.
„Auch die Befürchtung, dass durch den Einsatz von Gigalinern Verkehr von der Schiene auf die Straße verlagert wird, konnte durch den Bericht nicht entkräftet werden“, meint Flege. Die Allianz pro Schiene kommt auf Grundlage des Berichts zu einem anderen Fazit als das Verkehrsministerium: „Es bleibt dabei: Gigaliner sind gefährlich, umweltschädlich, teuer.“ Auch mobifair warnt weiterhin vor dem Einsatz der Monsterlaster. Neben Sicherheitsbedenken und ökologischen Fragen befürchtet der Verein, dass sich die Arbeitssituation für die Fahrer, die bereits jetzt enormem Wettbewerbsdruck ausgesetzt sind, weiter verschlechtern wird.
Das Streckennetz für den Feldversuch wurde mittlerweile um 120 neue Routen erweitert. Damit sind die überlangen Transporter nun auf rund 10.000 Kilometern bundesdeutscher Straßen unterwegs.