24. Juni 2014 – Eine klare Mehrheit der Nahverkehrsnutzer spricht sich für soziale Gerechtigkeit im Nahverkehr aus, ergibt eine Studie im Auftrag der Bahn. Wettbewerb im Regionalverkehr findet Zustimmung, die Beschäftigungsbedingungen der Eisenbahner dürfen aber nicht zur Nebensache werden, meinen mehr als die Hälfte der Befragten.
Im Auftrag der DB AG hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa Reisende im Nahverkehr befragt. Wettbewerb im Nahverkehr wird nach den Ergebnissen der Umfrage vom überwiegenden Teil der Bahnfahrer begrüßt. Ein gutes Zug-Angebot allerdings sei nicht allein entscheidend. Mehr als die Hälfte der Nahverkehrspassagiere legt Wert auf die Tatsache, dass die Beschäftigungsbedingungen der Eisenbahnmitarbeiter ebenfalls stimmen.
Rund 80 Prozent der Befragten sprechen sich außerdem dafür aus, dass Lohn- und Sozialstandards in allen Eisenbahnunternehmen gleich sein sollten, teilt die Bahn mit. Im Falle eines Betreiberwechsels auf den Strecken sind 74 Prozent der Ansicht, dass die Belegschaft die Möglichkeit haben soll, zu gleichen Lohn- und Beschäftigungsbedingungen weiter auf der gewohnten Strecke arbeiten zu können.
Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern sind Garantien für Übergänge der Mitarbeiter zu einem neuen Streckenbetreiber in Deutschland nicht flächendeckend geregelt. Einige Länder-Tariftreuegesetze machen entsprechende Vorgaben zur Bedingung, andere sehen keine Regelung vor. mobifair setzt sich seit langem auf politischer Ebene dafür ein, dass in allen Bundesländern einheitlich soziale Bedingungen geschaffen werden und bereits bei den Ausschreibungen öffentlicher Aufträge diese Garantien von den Bewerbern eingefordert werden.