10. April 2014 – Mit einem unmoralischen Angebot wendet sich das Schweizer Güterverkehrsunternehmen Crossrail an die italienischen Nachbarn: Ausbildung und Beschäftigung als Lokführer zu Dumpinglöhnen – rund ein Drittel unter den üblichen Gehältern in der Schweiz.
„Skandalös“ nennt die Schweizer Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV die Löhne. Auch wenn das immer noch etwas mehr ist, als in Italien für einen Lokführer bezahlt wird, ist es wesentlich weniger als ein Lokführer in der Schweiz verdient. mobifair meint: Wer hier fährt, muss auch das Lohnniveau respektieren. Alles andere ist Lohndumping.
Mit dem Angebot soll das Personal aus der italienischen Tochterunternehmung Crossrail Italy zum Mutterhaus verlagert werden, weiter geplant ist ein Depotstandort in Brig. Betroffen wären nach Angaben von SEV rund 60 italienische Lokführer.
SEV hat das Unternehmen ultimativ aufgefordert, in Verhandlungen über einen Gesamtarbeitsvertrag mit branchenüblichen Löhnen einzusteigen. Sollte Crossrail dazu nicht bereit sein, müsse das Bundesamt für Verkehr dem Unternehmen den Netzzugang verweigern.
Hier geht es zu einem Beitrag des SRF zur Problematik.