26. Juni 2013 – Der DGB hat eine neue Initiative zur Reform der Minijobs angestoßen. Gemeinsam mit Verbänden und Wissenschaftlern richten die Gewerkschaften einen Appell an die Politik, reguläre Beschäftigung zu fördern und die Niedriglohnfalle Minijobs zu beenden.
Minijobs seien kein Sprungbrett in reguläre Beschäftigung, sondern eine Niedriglohnfalle, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach zum Start der Initiative. Es sei höchste Zeit, „die Minijobmauer zu durchbrechen, reguläre Beschäftigung zu fördern, die Gleichberechtigung zu stärken und den Fachkräftebedarf zu sichern. Der gemeinsamer Aufruf ist ein breiter Konsens und dringender Appell an die Politik, die Minijobs endlich zu reformieren“. Unterstützt wird die Aktion von 16 Verbänden sowie 23 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.
„Der Minijob setzt Fehlanreize, die zu gravierenden Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt führen. 71,2 Prozent der Beschäftigten im Minijob erhalten nur einen Niedriglohn. Einem erheblichen Teil der Beschäftigten werden zentrale Arbeitnehmerrechte vorenthalten. Außerdem wird das Arbeitskräfteangebot durch den Minijob künstlich rationiert. Wer für Minijobs ist, darf sich nicht über Fachkräftemangel beklagen“, sagte der Arbeitswissenschaftler Prof. Dr. Gerhard Bosch vom ‚Institut Arbeit und Qualifikation‘ der Universität Duisburg-Essen.