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Initiative gegen Stress längst überfällig

10. Januar 2013 – Dauerbrenner Stress am Arbeitsplatz. Über 40 Prozent der Anträge auf Erwerbsminderung gehen mittlerweile auf das Konto von psychischen Erkrankungen. Experten kritisieren seit langem die wachsenden Belastungen durch Arbeitsdruck und ständige Erreichbarkeit auf die Beschäftigten.

Terminhetze, Arbeitsverdichtung, immer kleinere Belegschaften bei gleichbleibendem oder steigendem Arbeitsanfall und das Verschwinden von Freizeit durch die permanente Erreichbarkeit sind Stressfaktoren, die ihren Tribut fordern. Gegenmaßnahmen sind längst überfällig, wie mobifair kritisiert, das sich im Rahmen eines Projektes mit dem Thema Psychische Belastung beschäftigt.

Jetzt hat das Bundesministerium für Arbeit die Initiative Neue Qualität der Arbeit angeschoben und will auf der eigens geschaffenen Website psyga.info Betroffenen und Unternehmen Hilfestellung anbieten. Gemeinsam mit Gewerkschaften und Arbeitgebern soll außerdem darüber diskutiert werden, wie Mitarbeiter besser vor psychischen Belastungen geschützt werden können. Den Gewerkschaften geht das Engagement nicht weit genug. Sie fordern eine „Anti-Stress-Verordnung“, die Arbeitgeber verpflichten soll, Stressfaktoren zu reduzieren. „Durch Hetze und Stress am Arbeitsplatz sind die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten gefährdet“, meint Annelie Buntenbach vom Vorstand des DGB. Naturgemäß sehen die Arbeitgeber das anders „die wesentlichen Ursachen lägen im familiären Umfeld, im Lebensstil und im Freizeitverhalten“, zitiert die FAZ die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände.

Damit werde der schwarze Peter den von Krankheit Betroffenen zugeschoben, meint mobifair. Statt gesunde Arbeitsbedingungen zu schaffen, stehle man sich wieder einmal aus der Verantwortlichkeit.

 

Hier geht es zur mopinio-Ausgabe 5/12 – Wenn Arbeit krank macht