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Offensiv gegen Dumping-Praktiken

14. September 2012 – Werkvertrag heißt die Zauberformel, mit der sich Lohn- und Sozialstandards weiter von Arbeitgebern geschickt umgehen lassen – auch wenn es branchenspezifische Mindestlöhne gibt. Die IG Metall geht jetzt verstärkt dagegen in die Offensive und fordert zum Mitmachen auf.

Werkverträge sind die Fortsetzung der Leiharbeit mit anderen Mitteln, hat mobifair bereits vor einiger Zeit festgestellt. Für Betriebe, denen die Interessen der Beschäftigten gleichgültig sind und die nur den Profit sehen, ein passendes Instrument, Dumpingpraktiken durchzusetzen. Wie so oft sieht die Bundesregierung „keinen Handlungsbedarf“. Die IG Metall ruft jetzt alle Kollegen auf, selbst offensiv zu werden. „Es gibt inzwischen Extrembeispiele, bei denen die Zahl der Fremdbeschäftigten drastisch zunimmt“, sagt Detlef Wetzel, zweiter Vorsitzender der Gewerkschaft. Das bestätige eine Betriebsräteumfrage.

„Schaut, wer durchs Werkstor geht und fragt die Geschäftsleitung: Wer arbeitet hier? Lohnt sich die Vergabe von Werkverträgen?“, fordert Wetzel die Beschäftigten auf. mobifair unterstützt die Aktion, denn nur auf breiter Basis lassen sich die Rechte der Arbeitnehmer durchsetzen. „Es darf keine Klassengesellschaft in den Betrieben geben. Tarifliche Lohn- und Sozialstandards müssen für alle ohne Ausnahme gelten, so Geschäftsführer Helmut Diener, „für Stammbelegschaft, Arbeiter mit Werksvertrag und Leiharbeiter“.