28. Juni 2012 – Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verwischen immer mehr. Die ständige Erreichbarkeit durch Smartphone, Tablet-PC und Notebook macht Schluss mit ungestörter Freizeit. Immer mehr Arbeitnehmer sind ganz selbstverständlich auch am Feierabend oder Wochenende für das Unternehmen da.
„Stressfaktor Erreichbarkeit” nennt das der DGB und kritisiert: „Es wird nicht nur vorausgesetzt, dass man erreichbar ist, sondern auch stets arbeitsfähig”. Die Arbeitswelt greift immer stärker in das Privatleben ein. Die Gewerkschaften fordern eine „Anti-Stress-Verordnung” und klare gesetzliche Regelungen zur Erreichbarkeit von Arbeitnehmern.
Auch Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen will eine deutliche Trennung von Arbeit und Freizeit. Sie spricht von „psychischem Arbeitsschutz”, plant allerdings keine Änderung des entsprechenden Gesetzes. mobifair hat im Rahmen des Projektes Psychische Belastung auch den Aspekt der Wochenenderreichbarkeit beleuchtet. Die Fakten sind klar: Wer auch in der Freizeit durch Anrufe, e-mails oder SMS rund um die Uhr für den Arbeitgeber zur Verfügung steht, fühlt sich gestresst und unter Druck gesetzt.
Einige Firmen haben auf Druck von Betriebsräten und Gewerkschaften interne Regelungen getroffen, so etwa die Deutsche Telekom oder Volkswagen. Bei VW wurden die Smartphone-Funktionen zwischen 18.15 und 7 Uhr und am Wochenende eingeschränkt, Telekom-Mitarbeiter müssen in ihrer Freizeit keine e-mails beantworten. „Diese Vereinbarungen sind ein Anfang”, meint mobifair-Geschäftsführer Helmut Diener, „es müssen aber klare Regelungen für alle Arbeitnehmer getroffen werden. Das Recht auf Freizeit muss geschützt sein”.