27. Januar 2012 – Lohndumping gemeinsam bekämpfen wollen Gewerkschafter verschiedener europäischer Länder. Sie befürchten mit der Liberalisierung des Eisenbahnverkehrs in Europa im grenzüberschreitenden Verkehr betrügerische Aktivitäten auf Kosten der Beschäftigten.
Gewerkschaftsvertreter aus Österreich, Slowenien, der Slowakei, der Tschechischen Republik, Ungarn und Polen haben eine gemeinsame Vereinbarung zum interoperablen Verkehr getroffen. Sie setzen sich zur Aufgabe, Lohndumping gemeinsam zu bekämpfen. Im grenzüberschreitenden Verkehr gäbe es Tendenzen, dass Unternehmen Lokführer um Lohn betrügen, indem sie die europäische Liberalisierung des Eisenbahnverkehrs ausnützen, heißt es in der Vereinbarung. Die Gewerkschaften fordern für alle grenzüberschreitenden Einsätze mindestens die Bezahlung des Landes, in dem die Leistungen erbracht werden. Ausnahmen sollen nur gemacht werden, wenn die Lohnstandards niedriger sein sollten als im Herkunftsland üblich.
Die problematischen Themen aus dem Lokführer-Bereich, von mobifair unter dem Titel „Tatort Führerstand“ öffentlich gemacht, stoßen auch in Österreich auf reges Interesse und werden kritisch diskutiert. mobifair-Vorstandsmitglied Manfred Pawlek, der maßgeblich an der Vereinbarung mitwirkte, ist für die Gewerkschaft vida als Sekretär Bundesfachgruppe Schiene tätig und setzt sich aktiv für die Umsetzung gerechter Arbeitsbedingungen ein.