5. Januar 2012 – Die Rentenzugänge aufgrund verminderter Erwerbsfähigkeit nehmen zu. Aufgegliedert nach Krankheitsbildern zeigt sich dabei eine eindeutige Tendenz: So viele Menschen wie nie zuvor mussten wegen psychischer Erkrankungen ihre Berufstätigkeit aufgeben.
Die Statistik der Deutschen Rentenversicherung zeigt einen kontinuierlichen Anstieg der Rentenzugänge aufgrund psychischer Erkrankungen. In den Jahren von 2007 bis 2010 sind die Zahlen um ein Drittel in die Höhe geklettert und liegen an der Spitze der krankheitsbedingten Renten. In Zeiten unsicherer oder befristeter Arbeitsplätze, ständig steigendem Leistungsdruck und damit einhergehender Arbeitsüberlastung ist es kaum verwunderlich, dass Arbeit krank macht. Immer mehr Niedriglohn-Beschäftigungen tun ein Übriges. Gerade im ausufernden Bereich prekärer Beschäftigungsverhältnisse sind krankmachende Zukunftssorgen ständige Begleiter.
In dem im Dezember von der Bundesregierung beschlossenen „Bericht über Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ für das Jahr 2010 kommt auch das Ministerium für Arbeit und Soziales zu der Erkenntnis, dass „alle nationalen Akteure des Arbeitsschutzes die Anstrengungen intensivieren müssen, um das Niveau von Sicherheit und Gesundheit in Deutschland zu halten“. „Weiter verbessern“ müsse man die Anstrengungen in Bezug auf psychische Erkrankungen, so das BMAS.
mobifair befasst sich im Rahmen eines Projektes mit dem Thema Psychische Belastung am Arbeitsplatz. In Zusammenarbeit mit der TU Dortmund läuft derzeit ein breit angelegter Praxistest. Ziel ist es, eine zuverlässige Handlungshilfe zur Früherkennung von psychischen Belastungen am Arbeitsplatz zu entwickeln.