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Österreich installiert Lokführerschein-Register

4. November 2011 – Ein zentrales Register für Lokführerscheine, eine Kontrollinstanz, die registriert und überprüft, ob die angeblichen Qualifikationen auch der Wahrheit entsprechen – diese von mobifair seit langem erhobene Forderung ist jetzt in Österreich umgesetzt worden.

Ab sofort ist die Schieneninfrastruktur-Dienstleistungsgesellschaft (Schig) als Gesellschaft der Republik Österreich für Ausstellung, Erneuerung und Änderung der Lokführerscheine zuständig und ebenso für die Führung eines „Führerschein-Registers“. „Das ist beispielhaft. Damit können wenigsten den gröbsten Auswüchsen auf dem Markt Grenzen gesetzt werden“, bewertet Helmut Diener, Geschäftsführer von mobifair, die österreichischen Maßnahmen. Eine ähnliche Kontrollinstitution in Deutschland wird von mobifair seit langem gefordert.

Eine solche Registrierungsstelle sollte aber nach Ansicht von mobifair noch weitere Kompetenzen erhalten. „Das zentrale Register für Lokführerscheine muss so erweitert werden, dass alle Berechtigungen dokumentiert werden und damit überprüfbar sind“, sagt Helmut Diener. Er fordert darüber hinaus auch Kontrollen für alle bereits ausgegebenen Führerscheine. „Im Rahmen der Erfassung sollten alle Lizenzen überprüft werden“.

Weiter fordert mobifair die Einführung einer digitalen Fahrerkarte, die neben den Qualifikationen und Kenntnissen des Inhabers auch die Arbeits- und Pausenzeiten registriert. „Ohne personifizierte Chip-Karte sollte ein Zug nicht gefahren werden dürfen“, meint Diener.

Auch das Prüfungswesen bedarf nach Ansicht von mobifair dringend der Verbesserung. Diener fordert die Einrichtung einer zentralen Stelle, die als einzige die Berechtigung besitzt, Prüfungen abzunehmen. „Auf jeden Fall müssen Prüfungen unabhängig vom jeweiligen Eisenbahnunternehmen vor einer neutralen, offiziellen Einrichtung abgelegt werden, nur dann haben sie auch Wert“.