27. Oktober 2011 – Das Syndrom „Burn-Out“ hat es mittlerweile auf die Titelseiten geschafft – und ist damit auch ein Symbol geworden: für krank machenden Stress in modernen Arbeitswelt. Die Zunahme psychischer Erkrankungen ist erschreckend, 40 Prozent aller Zugänge in die Erwerbsminderungsrente haben psychische Ursachen.
Nach Angaben der AOK ist seit 2004 die Zahl der psychischen Erkrankungen um das Zehnfache gestiegen. Eine neue Volkskrankheit breitet sich aus. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes fallen jährlich rund 30 Milliarden Euro an Behandlungskosten für Krankheiten der Psyche an. Auslöser Nummer eins ist die Arbeit. Immer mehr Beschäftigte fühlen sich von Termindruck, Arbeitsüberlastung und dem Zwang zu ständiger Erreichbarkeit gestresst. Hinzu kommen Angst um den Arbeitsplatz, materielle Probleme, ständige Organisationsänderungen in den Firmen.
Der DGB fordert mittlerweile einen „Stresstest“ für die Arbeitsbedingungen in den Unternehmen, die IG Metall warnt vor einer „gesellschaftlichen Zeitbombe“. Der alarmierende Anstieg psychischer Erkrankungen wird noch gefördert von dem ausufernden Bereich prekärer Beschäftigungsverhältnisse. Unsichere oder befristete Arbeitsplätze, Niedriglöhne, Zukunftsängste, Leistungsdruck, Arbeitsüberlastung sind in diesen Jobs ständige Begleiter.
mobifair befasst sich im Rahmen eines Projektes mit dem Thema. In Zusammenarbeit mit der TU Dortmund läuft derzeit ein breit angelegter Praxistest. Ziel ist es, eine zuverlässige Handlungshilfe zur Früherkennung von psychischen Belastungen am Arbeitsplatz zu entwickeln.